Schere, Stift und Kleber oder doch per Maus?

Schere, Stift und Kleber oder doch per Maus?

In meinen Workshops kommt immer wieder die Frage auf, was denn nun besser sei. Mitunter fällt die Entscheidung schwer und man ist hin- und hergerissen: analog oder digital arbeiten?

Aber, was ist mit "analog vs digital" in Bezug auf einen Risodruck eigentlich gemeint?

Druckvorlagen, also die Motivvorlagen, die der Risograph abbilden soll, können entweder digital mit einem Grafikprogramm erstellt werden oder aber per Hand mit Schere, Stift, Kleber und allen möglichen Materialien.

Diese Entscheidung steht am Beginn eines jeden Risodruckes. Und um den Unterschied zu erklären und damit diese Entscheidung leichter zu machen, möchte ich hier Licht ins Riso-Dunkel bringen.

Interessant zu wissen: Risographie ist auch digital, wenn man analog arbeitet. Damit ist dann aber die Verarbeitungsart im Gerät gemeint. Risographen waren bereits in den 1980er Jahren die ersten digitalen Kopierer, die punktweise das Motiv in einen Speicher lesen, um es dort zu verarbeiten. Im Gegensatz zu anderen Kopiergeräten, die optische Systeme verwenden. (Quelle: Falk Franz, copyprinter.de)

Was spricht wofür?

Eigentlich gibt es keine wirklichen Nachteile bei der Art der Erstellung der Druckvorlagen, es gibt allerdings einige Dos und Don´ts, die es zu beachten gibt. Diese werden in meinem Risographie Basic Workshop ausführlich besprochen, sowohl für das analoge als auch für das digitale Vorgehen. 

Aber worin unterscheiden sich die beiden Herangehensweisen denn nun? Und kann man einem Risodruck ansehen, ob er digital oder analog erstellt wurde? Hier zähle ich positive Aspekte und Schwachpunkte auf, damit man besser abwägen kann, wohin die Riso-Reise gehen soll.

Analoge Druckvorlagenerstellung

Analoge Risodruckvorlage Familie Fisch

Analoge Druckvorlage für die Riso Grußkarten "Familie Fisch"
Pluspunkt Riso

 Zahlreiche Kreativtechniken nutzbar

Du kannst dich austoben und verschiedendste kreative Techniken ausprobieren und schauen, wie diese im Risodruck wirken. Hier bieten sich z.B. Techniken wie Stempel- oder Linoldruck an (speziell darauf bin ich im letzten Blog-Beitrag im Risolove-Blog eingegangen). Du kannst zeichnen, malen, aquarellieren, collagieren oder Naturmaterialien verwenden und kombinieren. Oder du verwendest verschiedene Lettering- oder Sketchmethoden. Die Palette an kreativen Methoden ist schier unendlich.

Pluspunkt Riso

 Einfache Herangehensweise

Analoge Druckvorlagen können von jeder Person erstellt werden, egal ob jung oder alt, kreativ erfahren oder Neuling. Selbst einfache geschnittene Formen eignen sich prima und ergeben wunderschöne Risodrucke.

Minuspunki

 Weniger Kontrolle auf das Endprodukt

Erstellt man eine analoge Druckvorlage hat man nicht immer Einfluss auf das gedruckte Ergebnis. Unter Umständen weichen Strukturen oder Farben ab und aufgrund des Scanvorgangs werden nie passgenaue Drucke entstehen. 

Minuspunkt

 Übermittlung der Daten persönlich oder per Post

Die analoge Arbeitsweise bedeutet, die Risodruckerei erhält die Vorlage auf Papier, das entsprechend übermittelt werden muss. In der Risodruckerei werden die Vorlagen dann über die Riso-Scaneinheit eingescannt und verarbeitet.

Pluspunkt Riso

 Riso-Charme

Da ein Risoprint aufgrund der vorliegenden technischen Gegebenheiten nie clean und perfekt ist und dies auch für eine Handmade-Vorlage gilt, ergänzt sich diese Herangehensweise sehr gut mit dem Risodruck. Die entstehenden Ungenauigkeiten sind typisch für das Druckverfahren und machen den Riso-Charme aus.

Digitale Druckvorlagenerstellung

digitale Druckvorlage La Palma
Analoge Druckvorlage für den Risoprint  "La Palma"
Pluspunkt Riso

 Mehr Kontrolle

Mehr Kontrolle heißt nicht 100%ige Kontrolle ;-)
In Bezug auf das Druckergebnis erreicht man bei der Druckvorlagenerstellung in einem Grafikprogramm jedoch genauere Ergebnisse. Hier können Farbwerte gemessen und gesetzt und ggf. der Risodruck simuliert werden. 

Minuspunkt

 Verfügbarkeit der Software und entsprechende Skills

Natürlich muss ein Grafikprogamm zur Verfügung stehen und beherrscht werden, insbesondere das Arbeiten mit Ebenen ist Voraussetzung. 

Minuspunkt

 Digital heißt nicht unbedingt perfektes Druckergebnis

Bis ins Detail ausgearbeitete Druckdaten sind die beste Voraussetzung für gute Risodrucke, aber egal wie genau alles vorbereitet wurde, kann ein Risograph im Druck immer wieder überraschen. Daher sollte man seine Erwartungen immer offen halten. 

Pluspunkt Riso

 Unkomplizierte Übermittlung der Druckdaten

Die Risodruckerei erhält per e-Mail oder Upload eine Druckdatei und der Druck wird vom Rechner an den Risographen übermittelt.

Pluspunkt Riso

 Riso-Charme

Da jeder Risodruck den gewissen Riso-Charme besitzt, gilt das selbstverständlich auch bei der digitalen Druckvorlagenerstellung und ist somit ein dicker Pluspunkt!

Riso-richtig

Entscheide nun selber, was dir besser gefällt, wofür dein Herz schlägt oder ob man überhaupt eine Entscheidung treffen muss. Ein Besser oder Schlechter gibt es nicht, nur ein riso-richtig. Beide Arten der Druckvorlagenerstellung haben ihren Reiz und sind in den eigenen Möglichkeiten begründet.

Tipp: "Thinking outside the box" kann manchmal hilfreich sein - also warum nicht mal genau das tun, was man nicht immer macht - und im Risodruck kommt es oft anders, als man denkt.

Du auch?

Für den Fall, dass du nun selbst einen Risodruck erstellen möchtest, egal ob analog oder digital, dann lege ich dir meinen Risographie Basic Workshop ans Herz. Hier erfährst du, wie diese farbenfrohe und nachhaltige Drucktechnik funktioniert und am Ende hältst du einen eigenen Risodruck in den Händen. Alle meine Workshops finden im Live-Online-Meeting statt, du kannst also von überall teilnehmen.

NICE TO RISO YOU!

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